Die Rauhe Welt ist trotz des längeren, allerdings gemütlichen Zustiegs vielleicht das beliebteste und meistbesuchte Gebiet in Weißbach. Das liegt bestimmt an der großen Bandbreite unterschiedlicher Routen und Schwierigkeiten, aber auch an der ruhigen Lage im Wald und an der top Felsqualität. Von Abnützungsspuren merkt man aber nichts, sodass der Klettergarten seinem Namen immer noch voll gerecht wird.
Die besten Jahreszeiten für einen Besuch der Rauhen Welt sind das Frühjahr und der Herbst, im Sommer sollte man sehr früh oder erst am späten Nachmittag das Gebiet aufsuchen, denn da kann es trotz des Schattens am Wandfuß sehr warm werden. Ein Besuch im Winter ist durchaus möglich, dann muss man aber mit Schi zusteigen.
Und sollte tatsächlich einmal viel los sein da oben, dann findet man bestimmt sein ruhiges Platzerl irgendwo entlang der ausgedehnten Wand.
Vom Parkplatz biegt man rechterhand in die Schotterstraße ein und geht die nächste halbe Stunde gemütlich auf der breiten Straße (mit einer großen Rechts- und einer Linkskehre, siehe Zustiegsskizze), bis sie sich irgendwann gabelt. Hier nimmt man den rechten Straßenast, der leicht abwärts führt. Nach ein paar Metern weist eine gelbe Hinweistafel auf die Abzweigung links in den Wald zum Klettergarten hin. Der erste Sektor taucht bereits nach ein paar Metern auf.
Ausdauernde Fußgänger können den Klettergarten von Weißbach aus erreichen: vom Gasthof Frohnwies zunächst über den Brechlsteig zur Brechlalm und von dort weiter über den Quellensteig hinauf nach Pürzlbach. Wo der Quellensteig den Wald verlässt und man auf die Schotterstraße trifft, ist man am Zustieg, den die Autofahrer vom Parkplatz nehmen. 400 Höhenmeter und eine gute Stunde Zeit kostet diese Zustiegsvariante zusätzlich.
Mit dem Auto: von der B311 zweigt, von Saalfelden kommend, unmittelbar vor der Ortseinfahrt von Weißbach rechts die Hirschbichlstraße ab. Man fährt die Hirschbichlstraße bis zur Kreuzung "Pürzlbach" (Kallbrunnalmen) hinauf und biegt hier rechts ein. Auf der steilen Asphaltstraße hinauf fahren, bis links die ersten Häuser sichtbar werden. In der Linkskurve ist der Parkplatz für Kletterer ausgeschildert.
Für Kletterer wurde eigens ein Parkplatz in der Linkskehre, dort wo die ersten Häuser von Pürzlbach stehen, angelegt (ca. 5 Autostellplätze). Unbedingt hier parken und keinesfalls das Fahrverbot auf der Schotterstraße missachten, um den Zustieg abzukürzen!
Man erreicht den linken Sektor der Rauhen Welt als erstes und ist bestimmt gleich angetan von den Kletterlinien. Die Routen im rechten Teil dieses Sektors bestechen durch die Steilheit und Struktur des Felses bei trotzdem gemäßigten Schwierigkeitsgraden.
In diesem Sektor dominieren lange Routen mit teils gefinkelten Aufrichtern über den Überhängen. Die Routen sind griffig - teils fast zu griffig und man sollte seine Finger gut in den scharfen Tropflöchern einsortieren, um die Haut zu schonen.
Klassiker wie "Babyphone" sind ein Muss in diesem Sektor.
Achtung! Der große Felsblock im oberen Drittel der Route hat den Erschließer veranlasst, diese Route wieder abzubauen.
Im Hauptsektor des Gebiets dominieren schöne Plattenkletterein von 6a bis 6c. Es gibt aber auch härtere Kaliber, die mit athletischer Ausdauerkletterei aufwarten können. Großzügige Moves in langen Linien.
Ganz rechts in der Rauhen Welt, etwa 20 Meter vom Hauptsektor entfernt in einer kleinen Senke, verbirgt sich ein kaum sichtbares Juwel mit zwei tollen athletischen Routen. Aufgrund der abseitigen Lage und des unbequemen Sicherungsplatzes verirren sich hier kaum Seilschaften hin.