Limit - the best crags in Tirol

26 | Wilder Kaiser | Schleierwasserfall Wi lder Kai ser ie schroffe Skyline, felsgewordene Verkörperung der kaiserlichen Wildheit, muss man einfach inspiz- iert, den Gratverlauf von der Maukspitze bis zum Scheffauer, ein schier endloses Auf und Nieder über Spitzen, Scharten, Türme und Gipfel, mit dem Auge nachgetanzt haben. Die steilen und kompakten Wände darunter bieten von klassischen Linien bis hin zur modern abgesicherten Alpinroute alles, was das Kletterherz begehrt. Wenn nach dem ersten Lokalaugenschein die Unterarme kribbeln und die Fingerkuppen feucht werden, dann weiß man: Die Zeit ist reif für eine Audienz. Eine der besonderen Art, denn wer im Kaiser unterwegs ist, klettert nicht einfach ein Stück Fels hinauf, sondern bewegt sich auf den Spuren der Ge- schichte, die in seinen Wänden geschrieben wurde. Von Buhl bis Dülfer, von der ersten Alpinroute im magischen siebten Grad, den »Pumprissen«, bis hin zu »Des Kaisers neue Kleider«, eine der schwierigsten Routen weltweit, hat sich diese hier manifestiert. Das modernste Kapitel des Wil- den Kaisers wurde aber nicht in seinen Wänden, sondern darunter geschrieben. Auf 1.200 Metern Seehöhe befindet sich ein Sportkletter- gebiet, das weit über die Grenzen Tirols hinaus als »Schlei- er Wasserfall« bekannt ist. Nicht ohne Grund hat sich »der Schleier« zu einem Treffpunkt der internationalen Szene ent- wickelt. Nicht nur seine Routenvielfalt und deren Felsqua- lität, sondern auch das Setting, in das sie eingebettet sind, haben dazu beigetragen. Auf der einen Seite der sanft herabrieselnde und stets für eine Erfrischung sorgende Wasserfall, auf der anderen das schlichtweg atemberaub- ende Panorama, das den Blick über das grüne Unterland über den Pass Thurn bis hin zu den schneebedeckten Tauerngipfeln entführt. Sich beim Klettern zu pushen ist hier ebenso möglich, wie in die Ferne schweifend die Seele baumeln zu lassen. Wer nicht nur klettern will, sondern auch ein ganzheitliches Erlebnis sucht, ist am »Schleier« an der richtigen Adresse. There’s one thing you have to be aware of when travel- ling around the Tiroler Unterland: You can’t avoid the Wilder Kaiser or the »Koasa« as the locals call it. Its rug- ged skyline, a composition of countless towers, spikes, saddles and summits, perfectly embodies the imperial wildness, which coined its name. The compact limes- tone walls below offer everything from classic routes to modern alpine-multipitch climbs. When your forearms start to tingle and your fingertipps get sweaty you know that the time for an audience with the Kaiser has come. Climbing in the Wilder Kaiser means taking a walk in the footprints of a long history. Its latest chapter hasn’t been written in the walls of Wilder Kaiser though – but little bit down below. Located at 1.200 metres sits a crag whose reputation has travelled far beyond the borders of Tirol: the Schleier Wasserfall. The claim to fame is not just due to the variety of routes and the unparalleled quality of its rock but also the setting they are embedded in: a gentle veil of a waterfall (the so called Schleier), which provides an ever refreshing microclimate as well as the breathtaking panorama with the snowy summits of the Hohe Tauern in the background. Whether you want to push yourself on the rock or you simply let your soul talk a stroll, the Schleier Wasserfall is the right place. Climbing here is a truly holistic experience. Mas t erpi ece Eines muss man wissen, wenn man als Kletterer im Unterland unterwegs ist: Am Wilden Kaiser, dem »Koasa«, wie ihn die Locals nennen, kommt man nicht vorbei. Seine majestätische Aura bringt es mit sich, dass man ihr nicht ausweichen kann. Doch was Besseres kann einem kaum passieren. DAS WASSER MACHT DIE MUSIK Gute Vibes und nicht jugendfreie Witze sind garantiert, wenn Guido Unterwurzacher am Start ist. Mittlerweile war er schon so oft hier oben, dass er zum Inventar gehört. Hier klettert er eine der schönsten Linien im Gebiet, den 45-Meter-Aus- dauerhammer »Wassermusik« (8b+). Good vibes are guaranteed when Guido Unter- wurzacher is on the spot. He’s been up at the Schleier so often, that he can be considered part of the inventory. Here he climbs one of the great lines, the immense 45-meter-endurance- test- piece »Wassermusik« (8b+). D

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc1MzM=