Limit - the best crags in Tirol

15 Wenn es um die Kombination von Stadt und Fels geht, nimmt Innsbruck eine Sonderstellung ein. Nicht nur, weil die Stadt im Inntal von Felsen erster Güte umgeben ist und Kletterer vor die Qual der Gebietswahl stellt. Sondern vor allem auch, weil man merkt, dass Innsbruck mit den Bergen auf eine authentische Art und Weise verbunden ist. Innsbruck braucht keine Marketingstrategen, um sich eine Kletter- tradition zu erdichten, Innsbruck hat sie seit eh und je! Wer noch einen Hauch von Tra- dition spüren möchte, begibt sich am besten ins Hausklettergebiet der Innsbrucker, ins Dschungelbuch an der Martinswand. In den frühen 80ern lüfteten neugierige Klet- terer den riesigen Efeuvorhang, der bis dahin die Wand verbarg. Sie fanden Spinnen, sie fanden Fliegen, aber sie fanden auch mega kompakten Kalk, der wie gemacht war für technisch anspruchsvolle Leisten- und Wandkletterei. Jackpot! Der Megaspot in Stadtnähe war endlich gefunden, die Suche danach hatte ein Ende. Bohrmaschinen wurden gezückt, Fixseile verspannt, Route um Route wurde erstbegangen. Dank vieler Touren in hohen Graden entwickelte sich das Dschungelbuch schnell zum Epizentrum nicht nur des Innsbrucker, sondern des Tiroler Kletterns. Wie hoch der Level schon damals lag, zeigt sich an Toprouten wie »Stay Hungry« (8b+) oder »Dschungelfieber« (8c/+), die den Wiederholern auch heute nicht leicht von der Hand gehen. Das Dschun- gelbuch, mit seiner technisch anspruchsvollen Kletterei an oft kleinen Griffen, hat sich zweifellos einen Namen als Hotspot für Hardmover gemacht, aber von diesem Ruf sollte man sich bloß nicht abschrecken lassen, denn die Touren in mittleren Graden überwiegen bei weitem. So gut die Kletterei im Dschungelbuch auch sein mag, es wäre fast Verschwendung, sich nur dort aufzuhalten. Warum das so ist? Ganz einfach, weil die Martinswand darüber hinaus noch unzählige Klettermöglichkeiten parat hält. Egal, was man sucht, ob Baseclimb oder Multipitch, ob easy oder hard: Das Hausgebiet der Innsbrucker deckt das gesamte Kletterspektrum ab. Gute Routen sind eine Sache, aber Innsbruck wäre nicht die ideale Stadt für Kletterer, wenn das schon alles wäre. Wer in diese Stadt kommt, um zu klettern, spürt bald, dass hier ein ganz besonderer Spirit in der Luft hängt und die Stadt beseelt. Er speist sich aus dem Miteinander einer vitalen Community, die dieselbe Leidenschaft eint: Klettern, draußen sein, das Leben genießen. Egal, woher man kommt und wohin man geht, ob man Weltcupsieger oder Fels-Newbie ist, hier in Innsbruck fühlt man sich schnell zuhause. Dschungelbuch | Innsbruck | MEISTERIN ALLER KLASSEN Weltmeisterin, Europameisterin, Felsmeisterin: Dank Anna Stöhr, hier in »Sam-ström« (7b+), wissen Kletterer weltweit, wo Innsbruck liegt. Worldchampion, European Cham- pion, mistress of rock: Anna Stöhr, pictured climbing »Sam-ström« (7b+), put Innsbruck on the map. GEKOMMEN UM ZU BLEIBEN Er kam, sah und blieb. Dem Wahltiro- ler Jorg Verhoeven sind Innsbruck und seine Felsen schon längst in Fleisch und Blut übergegangen. Umgekehrt ist der niederländische Strongman, der sich hier in einem offenen Projekt im Dschungelbuch versucht, aus der Innsbrucker Community auch nicht mehr wegzudenken. He came, he saw, he stayed. Inns- bruck and his rocks became integral part of the Jorg Verhoeven‘s clim- bing DNA. Here the dutch strong- man attempts an open project in the Dschungelbuch.

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