Gebouldert wird ab einer Höhe von 1.800 Metern. Mit anfängerfreundlichen Reibungsplatten, technischen Rissen und weit überhängenden Dächern. Das haben Sie noch nie ausprobiert? Dann wird’s Zeit! Der ebenso geniale wie beeindruckende Silvapark in Galtür, gelegen am Fuße der Ballunspitze, ist mit seinen 14 Sektoren nicht nur für Kinder ein absolutes Boulder-Highlight. Über 445 Routen in jeder Schwierigkeit und dem Höhepunkt für alle Boulder-Freaks: der Anam Cara mit Schwierigkeitsgrad 8c. Immer im Rücken: die atemberaubende Berglandschaft des Silvretta Gebirges.
Facts:
14 Sektoren
195 Boulderblöcke
445 Boulder-Routen
Auffahrt mit der Alpkogelbahn (kostenlos mit Silvretta Card Premium) sowie ein kurzer Fußmarsch.
Alternativ Auffahrt mit dem Auto bis zum Parkplatz Ballunspitzbahn (begrenzte Parkplätze, kostenpflichtig) sowie ein kurzer Fußmarsch.
Das Verlockende am Sektor „Steinblock“ ist vor allem der kurze Zustieg. Boulderer erwarten dort athletisch herausfordernde Boulder-Probleme. Gebouldert wird größtenteils in einer Grotte, die selbst bei sommerlicher Hitze angenehme Kühle bietet.
An den Felsen direkt hinter der Faulbrunnalm hat das Bouldern in Galtür seinen Anfang genommen. Schon vor 23 Jahren entstanden im „Sektensektor“ die ersten Lines. Mittlerweile gibt es über 100 Boulder-Probleme, die sowohl leichter als auch technische herausfordernd sind. Kinder und Neulinge schnuppern in einem gesonderten Bereich Höhenluft. Zu den Evergreens zählen die Routen „Zu jung, um zu sterben“, „Niviuk“ und „Thor“. Wer seinen Fingern etwas Erholung gönnen möchte, relaxt am Chillplatz oder erfrischt sich im kleinen See.
Das verblockte Gelände im Sektor „Jamrock“ wurde erst spät erschlossen. Boulder-Fans finden dort nach einem kurzen Zustieg eine Vielzahl von attraktiven Lines. Absolutes Highlight ist der Boulder „Golden Daze“ mit dem Schwierigkeitsgrad 8B+. Bis auf den bekannten Kletterer Toby Saxton konnte noch kein anderer Boulderer diese Challenge überwinden. Der westliche Teil dieses Gebietes befindet sich in einem Jagdrevier – das Bouldern ist hier nicht erlaubt.
Rund 20 Minuten dauert der Zustieg zum Sektor „Anam Cara“. Namensgeber des Bereiches ist das gleichnamige Boulder-Problem „Anam Cara“, das nach alter keltischer Mystik „Seelenfreund“ bedeutet. Die Erstbegehung dieser Line erfolgte 2007 durch den versierten Tiroler Boulderer Bernd Zangerl. Noch heute zählt die Route zu den gefragtesten innerhalb der Boulder-Szene. „British Airways“ und „Pretty Belinda“ mit dem Schwierigkeitsgrad 8A gehören zu den Allzeit-Klassikern im Extrem-Bouldern.
Im kleinen, feinen Sektor „Lahnenberg“ warten geniale Boulder-Probleme, die von versierten Kletterern gelöst werden wollen. Der Bereich ist umso gefragter, weil die Felsen erst spät erschlossen wurden. Obwohl es nur wenige Blöcke gibt, befinden sich vor allem in Abschnitten mit niedrigen Schwierigkeitsgraden zahlreiche herausfordernde Lines.
Am Felsen im Sektor „Schuh des Manitu“ wird schon lange Zeit gebouldert. Der Großteil der Lines wurde von den Mitgliedern der Sportklettergruppe Arlberg erstmals begangen. Sind die Boulder-Probleme im Anfangsbereich gelöst, führt dahinter ein kleiner Fußweg zu weiteren Blöcken. Wer seine Fingerkraft testen will, sollte unbedingt den Boulder „Flashface“ mit Schwierigkeitsgrad 7C erklettern. Die namensgebende Route „Schuh des Manitu“ ist nach einem 30-minütigen Zustieg erreicht.
Der Sektor „Supercrack“ mit einem Zustieg von 35 Minuten ist eines der größten Boulder-Areale im Silvapark und bietet attraktive Klassiker sowie einige harte Challenges bis zum Schwierigkeitsgrad 8A. Die Aussicht und das Feeling laden dazu ein, jeden Felsen zu erkunden – selbst, wenn die Boulder etwas verteilt liegen. Am leicht versteckten „Poserblock“ tummeln sich regelmäßig Fotografen und faszinierte Zuschauer, die ein paar Schnappschüsse ergattern wollen.
Nach etwa 40 Minuten ist der Sektor „Palm Beach“ mit seiner wunderschönen Aussicht erreicht. Schon seit langer Zeit wird hier gebouldert. Die Lines „Memento“, „Razor Blade Junior“, „Shining“, „X-ray“ und der „Beach Boulder“ zählen zu den „Must tries“. Weitere coole Routen bis zum Schwierigkeitsgrad 7A warten auf Boulder-Fans.
Der Sektor „Golden Gate“ liegt nur fünf Minuten vom Boulder-Areal „Palm Beach“ entfernt. Benannt wurde dieser Bereich nach dem Zwei-Züge-Boulderproblem „Golden Gate“ mit dem Schwierigkeitsgrad 8B. In der etwas verblockten Gegend gibt es über 40 Lines, vor allem mittlerer Schwierigkeit. „Creme Brûlée“, „Double Trouble“ sowie „Atompilz“ zählen zu den besonders gefragten Routen.
Unter der Ballunspitze, auf über 2.300 Metern Seehöhe, befindet sich der Sektor „Falsche Götter“. Wer den längsten Zustieg von rund einer Stunde im Silvapark auf sich nimmt, wird mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Um den wohl aufregendsten Boulder im gesamten Gebiet – „Falsche Götter“ mit der Schwierigkeit 8A – zu meisten, braucht es wohl ein paar Versuche.
Gleich hinter der Bergstation der Birkhahnbahn befindet sich der kleine Sektor „Birkhahn“ mit bisher etwa zehn Boulder-Problemen bis Schwierigkeitsgrad 7B. Der Bereich empfiehlt sich für ambitionierte Boulderer, die Lust haben, neue Lines zu erschließen.
Im Sektor „Lowlands“ hat sich der bekannte Kletterer Toby Saxton bei der Gestaltung der Lines ausgetobt. Innerhalb der letzten Jahre sind hier zahlreiche technischen Probleme entstanden, wobei neben Fingerfertigkeit auch Fußtechnik gefragt ist. Am Haupt-Boulder, direkt neben der Skipiste, gibt es ein Dutzend verschiedene Lines bis Schwierigkeit 8A.
Im Sektor „Outlands“ befinden sich die unter Boulderern besonders gefragten Klassiker „Kolibri“ und „Skiroute 4“. Oberhalb der Hauptblöcke liegt etwas versteckt noch ein geniales Boulder-Problem „The Pinch“ mit der Schwierigkeit 8A+. Der Zustieg dauert etwa 45 Minuten.
Hoch über Galtür warten im Sektor „Ballun“ noch zahlreiche versteckte Boulder-Probleme. Das Areal ist noch nicht zur Gänze erschlossen – für begeisterte Erstbegeher birgt es also noch einiges an Potenzial. Lokalmatador Toby Saxton hat hier den äußerst schwierigen Boulder „Lechyd da“ mit dem Schwierigkeitsgrad 8C erstbegangen.