Neues Sehnsuchts-Klettergebiet erwünscht? Die Rote Wand oberhalb von Karres, einem kleinen Ort nur wenige Minuten von Imst entfernt, lockt Kletterer mit bestem Plattenkalk. Der langgezogene Felsriegel wurde von der Tiroler Kletterer-Community „Climbers Paradise“ in den vergangenen Jahren aus ihrem „Dornröschen-Schlaf“ geweckt. Entstanden ist ein echtes Kletterparadies, das mit 7 Sektoren und 134 Routen lockt. Kanten, Leisten, Zacken und Dellen charakterisieren den Plattenkalk und warten nur darauf von Fans steiler Wandkletterei entdeckt und erobert zu werden.
Kletteridylle und Kulturlandschaft
Oberhalb der kleinen Gemeinde Karres, nur 10 Minuten von der Kleinstadt Imst entfernt, thront die Rote Wand. Der langgezogene Felsriegel ist hübsch eingebettet in einen steilen Bergwald und bietet fantastische Aussichten auf die, bis weit in den Sommer hinein, schneebedeckte markante Gipfelwelt des Tiroler Oberlandes. Die Fahrt zum Gebiet führt mitten durchs Dorf über eine steile enge Straße. Oben angekommen überrascht ein großer Parkplatz. Entsprechend, das erste mal ausatmen und kein „hoffentlich dürfen wir hier parken“, einfach ankommen und parken – kostenfrei. Der Weg ins Gebiet führt über einen steilen, gut ausgetretenen Pfad durch mächtige Lawinenverbauungen. Auf dem Weg nach oben begleiten im Sommer Grillen mit ihrem betörenden zirpen, Schafe blöken, von irgendwo hört man feinsten Kuhglocken-Jazz, die Vögel besingen fröhlich den Tag, das Leben und ihr Terrain – die Autobahn A 12 samt Verkehrslärm hat der Roppener Tunnel geschluckt, über dem sich quasi das Klettergebiet erstreckt. Kletteridylle in Tiroler Kulturlandschaft macht sich breit – und die Vorfreude auf einen lauschigen Klettertag, samt kribbeln in den Fingern.
Vom Märchenwald bis zum Panorama – 7 Sektoren, 134 Routen
Nach gut 10 Minuten Zustieg: Fels! Grauer Plattenkalk in der Roten Wand. Die Struktur bietet Aufschluss zur Kletterei: Kanten, Zacken, Dellen, Leisten – teils offensichtlich, teils versteckt. Gutes Stehen ist von Vorteil, wenn sich der nächste Griff nicht auf Anhieb präsentiert, sondern gefunden werden möchte. Die Kletterei ist abwechslungsreich, die Routen sind überraschend unterschiedlich, jede hat ihren eigenen Charakter und bietet entsprechend immer wieder neue Herausforderungen.
Im ersten Sektor „Märchenwald“ werden Kletterer direkt mit einem Potpourri an Routen (fast) aller Schwierigkeitsgrade, die die Rote Wand zu bieten hat, opulent in Empfang genommen. Von 3c bis 6c+ (französische Schwierigkeitsskala) ist alles geboten. Der Löwenanteil der insgesamt 36 Routen im „Märchenwald“ liegt im 6a-/6b-Bereich. Je nach Lust und Kletteranspruch warten Routen wie „Frau Holle“, „Hans im Glück“ oder „Schwarze Katze“ darauf geklettert zu werden.
Wer lieber noch etwas wandern möchte steigt einfach weiter nach oben – Kletterrouten gibt es wahrlich märchenhaft viele – überall blitzen und blinken Bolts in der Wand. Die 6 weitere Sektoren: Tirol, El Condor, Goldfinger, Alpine, Versteckt und Panorama warten mit knapp 100 weiteren Routen auf felshungrige Kletterer.
Alle Topos unter www.climbers-paradise.com.
365 Tage Kletterspaß
Die Rote Wand ist südseitig ausgerichtet und liegt auf knapp 1000 Metern. Knorrige Föhren bieten Schatten für die Brotzeitpause mit Panorama-Aussicht. An sehr heißen Sommertagen ist die Rote Wand nur etwas für Hitze-Junkies, alle anderen nutzen die kühlen Morgenstunden und flitzen ab Mittags Richtung kühles Nass. Ansonsten kann man an der Roten Wand das ganze Jahr klettern – dank der Ausrichtung trocknet der Fels nach Regen schnell ab und ist im Winter rasch schneefrei.
Der mächtige Felsriegel ist ein toller „Spielplatz“ für Kletterer die sich im siebten bis unteren achten Schwierigkeitsgrad heimisch fühlen und technische Wandkletterei lieben.
Ausreichend Expressschlingen und ein langes Seil einpacken, die Routen sind bis zu 33 Meter lang.
Alles – außer klettern
Die Ferienregion Imst und das Klettergebiet Rote Wand bietet sich perfekt für ein Wochenende oder länger an. Die Sektoren und Anzahl der Routen bieten für viele Tage Klettervergnügen. Und danach? Locken Gastgärten zwischen Imst und Haiming zum Einkehren und Auftanken der Energiespeicher bei leckeren Tiroler Köstlichkeiten.
Alle, die nach dem Klettern einen Ausgleichssport bevorzugen: Die Ferienregion Imst ist Outdoor-Sporthochburg per excellence. Teilweise kann direkt ab dem Kletterparkplatz in Karres Kletterhelm gegen Radhelm getauscht werden. Empfehlenswert: Eine Mountainbiketour nach Karrösten und weiter zur Karröster Alm. Der Blick von hier ins Gurgltal ist einmalig.
An heißen Sommertagen lautet Biken und Baden die Devise bei einer Bikerunde zum Piburger See/Eingang Ötztal. Der Naturbadesee mit seinem grünfunkelnden Wasser ist eine wahre Augenweide und lockt im Sommer mit Wassertemperaturen bis 24 Grad.
Rennradfans kommen sowohl in der Ebene als auch am Berg voll auf ihre Kosten: Bergwärts bringt das Ötztal samt legendärem Timmelsjoch in der Verlängerung die Oberschenkel ordentlich zum Brennen.
Wassersportler können auf Inn oder Ötztaler Ache eine geführte Raftingtour buchen oder mit dem Kajak in den wilden Wassern reiten.
Die Area 47, auf dem 47. Breitengrad, gleich am Eingang des Ötztals, bietet die größte Wakeboard-Anlage Westösterreichs und allerlei mehr Wasserspaß.
Und wenn es mal regnen sollte, dann geht es entweder in die Kletterhalle nach Imst, in der auch Kletterprofis wie Angela Eiter ihre Routen ziehen, nach Karrösten in die Boulderhalle, oder aber in die nagelneue Steinblock Boulderhalle.
Weitere Informationen zur Brunnenstadt Imst und der Ferienregion mit seinen Orten: Imst, Imsterberg, Karres, Karrösten, Mils, Nassereith, Roppen, Schönwies und Tarrenz gibt es unter: www.imst.at