Muttekopfhütte – Wohnzimmer in den Bergen

Egal, ob Sportklettern, Mehrseillängentouren oder Klettersteig: An der Muttekopfhütte ist es möglich, eben noch gemütlich in der Stube den Henkel der Kaffeetasse zu halten und zehn Minuten später den Henkel der ersten Kletterroute.

In Sachen Zustieg ist die Muttekopfhütte hoch über Imst nämlich Weltspitze. Im Radius von 20 Minuten finden sich rund 100 Klettertouren und mit dem Wasserfallklettersteig ein landschaftliches Highlight im moderaten Schwierigkeitsgrad C. Erfreulich hinzu kommt, dass der Fels dort von geologischer Besonderheit ist. Denn rund um die Hütte herrscht Konglomeratgestein mit herrlichen Löchern vor. Diese Art der Kletterei findet man sonst kaum in Tirol.

Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise
Noch steiler wird’s nicht 800 fantastische Klettermeter mit zum Teil sehr ausgesetzten Einzelstellen warten im Imster Klettersteig auf die Wiederholer. Man klettert an einem ausgesetzten Gratrücken an meist naturbelassenen Trittmöglichkeiten.

Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise

Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise

Wo geht’s da lang?
„Nach den leichteren Passagen im unteren Wandteil kommt diese unangenehme Stelle, wo man links ums Eck muss.“ Wirklich? Ich dachte, die Stelle ist viel weiter oben! Stimmt, war sie dann auch!

Und selbst wer zu den ganz großen Touren will, muss sich nicht mit langen „Zustiegshatschern“ quälen. In ungefähr 40 Minuten steht man am Einstieg zur „Plattenzauber“ an der Hinteren Platteinspitze, die als eine der längsten Routen in den nördlichen Kalkalpen gilt. Ein weiterer großer Klassiker findet sich nicht weit davon, und zwar der Imster Klettersteig.

Dieser führt auf den 2.632 m hohen Maldonkopf und hat längst Legendenstatus unter den Tiroler Eisenwegen. 1989 errichtet, zählte er zu den ersten Sportklettersteigen der Alpen und noch heute gilt die Pioniertat von damals als ganz große Herausforderung. Auf den 800 Metern erwartet die Ferratisten eine Mutprobe nach der anderen mit Schwierigkeiten bis D.

„Eine Höhenangstherapie für Åschaugschiache“,

meint die Tirolerin Anna Konrad mit breitem Grinsen. Das alte Dialektwort heißt übersetzt so viel wie „Hinabschauscheue“, also Menschen mit Höhenangst. Gemeinsam mit ihrer Freundin Laura Wagner hat sie gerade die glatte Schlüsselstelle, einen Überstieg ins Leere, gemeistert. Damit haben die beiden den Crashkurs in Höhenangstbewältigung mit ausgezeichnetem Erfolg absolviert.

Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise
Spettacolo So würden es die Italiener beschreiben. Ein wahrer Logenplatz mitten im Imster Klettersteig mit dem angezuckerten Alpenhauptkamm am Horizont.

Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise

Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise

Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise
Girls like Girls! Schönes Wetter, Wasser unter den Füßen, eine nahe Hütte und mit der besten Freundin unterwegs. Ganz klar – ein Tag ohne Selfie ist auch keine Lösung.
Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise
Wassermusik Mehr Klettersteigerlebnis auf so konzentriertem Raum wie am Wasserfall gleich neben der Muttekopfhütte gibt es weit und breit nicht.
Muttekopfhütte, Imst © Michael Meisl I Climbers Paradise
Feierabendrunde Eine Runde am Wasserfallklettersteig und anschließend ein kühles Bier auf der Terrasse der Muttekopfhütte gehören für die Imster zum abendlichen Pflichtprogramm.

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