Stadtgeflüster, Klettergeschichte, Naturschauspiele – alles umrahmt von der atemberaubenden Gipfelwelt von Zahmer und Wilder Kaiser. Das Kufsteinerland verspricht Klettervergnügen der Extraklasse!
Vielfältigkeit wird im Kufsteinerland groß geschrieben: Da ist einerseits die Stadt Kufstein mit der gleichnamigen Festung samt ausgeprägtem Kunst- und Kulturprogramm, Shoppingmöglichkeiten und gemütlichen Cafés. Und andererseits die beiden markanten und weltberühmten Massive von Zahmer und Wilder Kaiser, die nur einen Steinwurf entfernt sind und von der Stadt aus zu grandiosen Alpinklettertouren angesteuert werden können. Im „Kaiser“ wurde Klettergeschichte geschrieben, das Alpinklettern auf eine neue Ebene gehoben und Kaiser-Klassiker begründet. Das Who-is-Who der Kletter-Altmeister hat sich hier regelmäßig getroffen und in teils waghalsigen Unternehmungen Routen eröffnet. Aber auch in der neueren Zeit wurde die Klettergeschichte weitergeschrieben: So kletterte Gerhard Hörhager 1988 mit „Wagnis Orange“ Österreichs erste 8c im Sportklettergarten „Geisterschmiedwand“.
Im Kufsteinerland finden vor allem KletterenthusiastInnen eine breit gefächerte Auswahl an Alpin-Schmankerln, interessanten Mehrseillängentouren – zum Beispiel im Klettergebiet Sparchen – sowie brettharten Sportkletterrouten im Klettergarten Geisterschmiedwand. Gekrönt wird das Felsspektakel von einer Vielzahl an äußerst lohnenden Klettersteigtouren. An Kletterruhetagen lockt das idyllische Kaisertal zum Wandern oder Biken – es wurde, um das ganz nebenbei zu erwähnen, 2016 zum schönsten Platz Österreichs gewählt … Auch ansonsten gibt es viel zu entdecken, nicht nur beim Klettern, sondern auch am Abend, wenn man entweder in das quirlige Stadtleben von Kufstein eintaucht oder in Hecht- oder Thiersee abtaucht. Und wer lieber 100 Prozent Bergflair möchte, die oder der mietet sich für seinen Urlaub im Stripsenjochhaus oder im Hans-Berger-Haus ein und bleibt einfach oben. Die Region bietet für jeden Geschmack das perfekte Setup: von sportlich bis entspannt, von Stadtflair mit Kultur bis Natur und Ruhe.
Geisterschmiedwand: Willkommen im Leisten-Paradies
Auf der Suche nach anspruchsvoller Kletterei mit kurzem Zustieg? Willkommen an der Geisterschmiedwand in Kufstein, am Rande des Kaiserbachtals. Vor allem ambitionierte Kletterinnen und Kletterer kommen hier voll auf ihre Kosten: Es lockt ein steiler, stellenweise weit über 50 Meter hoher Kalkriegel, zum Teil überhängend, bauchig – ein echtes Leisten-Paradies. Mit 60 Routen ist ordentlich was geboten: Die Erschließer der 1980er- und 1990er-Jahren, allen voran Franz Kröll und Stefan Fürst, haben ganze Arbeit geleistet. Und auch sonst finden sich in der Liste der Erschließer regionale (und überregionale) Größen wie Markus Bendler, Helmut Kotter oder Roland Hemetzberger. Einen Namen gemacht hat sich die Wand mitunter durch Österreichs erste 8c-Route, „Wagnis Orange“, vom Zillertaler Meister Gerhard Hörhager. Der Blick ins Topo ist fast schon monoton – bei der großen Auswahl an Routen zwischen 6c+/7a und 8c. Die Wand wird gerade saniert und auf Climbers Paradise-Standard gehoben, also ruhig ein paar Schlingen zusätzlich einpacken. Die „Geister“, wie sie von der lokalen Kletterszene liebevoll genannt wird, ist keine Wand für einen Tagesausflug. Hierher will man wiederkommen! Vor allem, wenn der Fels einmal trocken ist, was zuweilen etwas dauern kann. Die besten Klettertage sind im Frühjahr und dann wieder im Herbst.
Klettersteige im Kufsteinerland: Drahtseilakte der Sonderklasse
Sportklettern ist voll euer Ding, aber für die alpinen Klassiker im „Kaiser“ fehlen Technik und Routine? Kein Problem, dann kann man das Gebirge beispielsweise über den Kaiserschützensteig in all seiner Pracht erleben. Der Klettersteig ist berühmt und wegen seiner Länge berüchtigt. Ausdauer, Kondition und alpine Wandererfahrung für die Orientierung und Einschätzung von Gefahren sind hier absolut notwendig. Sind diese Voraussetzungen gegeben, dann hat man hier die Gelegenheit für ein fulminantes Bergerlebnis samt Übernachtung im Anton-Karg-Haus (unbedingt vorab reservieren).
Ebenfalls äußerst lohnend: der Klettersteig auf den Stripsenkopf. Der Steig startet in unmittelbarer Nähe des Stripsenjochhauses und ist mit der Schwierigkeitseinstufung C/D durchaus herausfordernd, stellt aber längst nicht so hohe Ansprüche an Ausdauer und Kondition wie der Kaiserschützensteig. Die Ausrichtung ist südseitig, entsprechend im Hochsommer die kühlen Morgenstunden nutzen und ausreichend Sonnenschutz sowie Flüssigkeit mitnehmen. Denn dann behält man auch an heißen Tagen einen kühlen Kopf und kann den atemberaubenden Blick auf die steilen Nordwände der umliegenden Gipfelwelt in vollen Zügen genießen.
Einen Überblick zu allen Sportklettergärten und Alpinrouten, Klettersteigen sowie Kletterhallen gibt es wie immer auf Climbers Paradise – Kufsteinerland.
After-Climb und Kulinarik
Alles, außer klettern
Eine Wanderung im Kaisertal steht ganz oben auf der To-do-Liste. Wer lieber mit dem Bike unterwegs ist, freut sich über die vielen ausgewiesenen Bikerouten in der Region. Dazu kommen noch rund 300 Kilometer Lauf- und Trailrunningstrecken. Badenixen werden die sechs kristallklaren Naturseen in der Region lieben. Kulturbegeisterte schätzen das hochkarätige Veranstaltungsprogramm von Kufstein.
Übernachten
So breit gefächert wie die Region selbst ist auch das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten. Es gibt ruhige, familienfreundliche Campingplätze direkt an einem der Seen, Pensionen, Ferienwohnungen und -häuser sowie Hotels aller Kategorien. Wer lieber eine Etage höher seine Klettertage starten möchte, der reserviert sein Bett im Stripsenjochhaus, Hans-Berger-Haus oder auf der Vorderkaiserfeldenhütte.