Das Wort Training ist gerade im Zusammenhang mit Kindern oft negativ behaftet. Umso wichtiger ist es, sich darüber Gedanken zu machen. Sobald das Klettern regelmäßig (mind. zweimal pro Woche), zielgerichtet und geplant ist, spricht man schließlich auch bei Kindern von Klettertraining.
Ganz wichtig: Der Spaß und das Miteinander stehen bei Kindern im Vordergrund. Der Leistungsgedanke ist erstmal ganz im Hintergrund.
Langsamer, aber gezielter Aufbau des Kinder-Klettertrainings
Ab dem Volksschulalter sind die Kinder reif genug, um das Klettern und vor allem das Sichern richtig zu erlernen. Die ersten Wettkämpfe gibt es ab der Klasse Minis (U8 und U10).
Beim Kinder-Klettertraining geht es um den langfristigen Leistungsaufbau. D.h. nicht nur der Wettkampf im nächsten Monat ist das Ziel, sondern das (geplante) Leistungsvermögen als Teenager und junger Erwachsener.
Da sich jeder Körper an das Training anpasst, müssen immer neue Reize gesetzt werden. Das können zum Beispiel ein gesteigerter Umfang, neue Trainingsmethoden oder eine Steigerung der Intensität sein.
Das soll nicht zu früh passieren, damit dann im besten bzw. wichtigsten Alter (beim Sportklettern liegt das momentan bei ca. 18 bis 25 Jahren) dem Körper immer noch neue Reize gesetzt werden können.
Sensible Phasen als Schlüssel zum Erfolg
Das Training soll man auf die sogenannten sensiblen Phasen abstimmen. Es gibt bei Jungs und Mädchen immer einen gewissen Altersbereich, in dem bestimmte Dinge besonders gut trainiert werden können. Hat man diese Zeitspanne verpasst, kann das bedeuten, dass dieser Trainingseffekt auch nie mehr mit dem gleichen Erfolg nachgeholt werden kann.
Bei Kindern im jungen Alter ist zum Beispiel die Beweglichkeit ganz wichtig und soll immer mittrainiert werden. Genauso die Schnelligkeit.
Wichtig ist, dass die Kinder viel und abwechslungsreich klettern und die Klettertechnik erlernen und automatisieren.
Achtung, Wachstumsfugen!
Großes Augenmerk sollte beim Kinder-Klettertraining immer auf das Verletzungsrisiko gelegt werden. Ganz sensibel bei Kindern und Jugendlichen sind die Wachstumsfugen in den Fingern. Solange diese nicht vollständig geschlossen sind, sind bestimmte Trainingsformen (Griffbrett) tabu.
Zusammengefasst gibt es beim Klettertraining mit Kindern sehr viel zu beachten und je früher es professionell betreut wird, desto größer die Chancen, dass die Kinder dem Klettersport treu bleiben und die Motivation nicht verlieren.