Viele Kletterer haben ihren ersten Kontakt mit der Vertikalen nicht mehr draußen am Fels, sondern drinnen in der Halle. Wie also kann der Umstieg auf den Fels – vor allem mit Kindern – erfolgreich sein? Wir haben ein paar wichtige Tipps für euch.
Die Halle eignet sich sehr gut für die ersten Kletterschritte. Das Sichern und auch das Gewöhnen an die Höhe lassen sich dort perfekt schulen. Doch früher oder später will jeder mal draußen am Fels klettern. Auch mit Kindern ist das Klettern am Fels ein Erlebnis und ein Abenteuer für die ganze Familie.
Damit der Umstieg an den Fels auch mit Kindern gelingt und positiv in Erinnerung bleibt, haben wir ein paar Tipps für euch:
Der richtige Klettergarten
Die Wahl des Klettergartens ist mitunter dafür entscheidend, ob die Begeisterung fürs Klettern auch im Freien anhält. Kurzer, kindertauglicher Zustieg, ebener, nicht absturzgefährdeter Einstiegsbereich und geringe bzw. keine Steinschlaggefahr sind die Kriterien. Gibt es dann noch viele einfache Routen, steht dem perfekten Klettertag am Fels nicht mehr viel im Wege.
Folgende Klettergärten erfüllen diese Kriterien ganz gut:
- Grubastiege und Grubaplatte am Achensee
- Tarrenz Walchenbach in der Nähe von Imst
- Flämenwandl, Leutasch in der Olympiaregion Seefeld
Noch mehr familientaugliche Klettergärten findet ihr hier.
Die richtige Ausrüstung
Zusätzlich zur Ausrüstung in der Halle benötigt man am Fels noch
- einen Kletterhelm (wichtig: den Helm nicht nur beim Klettern zu tragen, sondern generell am Einstieg unter der Wand),
- ein ca. 70 Meter langes Seil,
- ca. 15 Expresschlingen und
- ev. noch zusätzliches Material zum Einrichten eines Topropes.
Wichtig: Die Ausrüstung muss den Kindern passen, darf keinesfalls zu groß oder zu klein sein.
Mehr zu passenden Ausrüstung für Kinder findet ihr im Artikel „Kompromisslos: Kletterausrüstung für Kinder“.
Und außerdem
Kinder sollten die ersten Schritte am Fels unbedingt im Toprope probieren. Zum Einrichten des Topropes empfiehlt sich eine zweite erwachsene Person, denn Kinder können keinen Erwachsenen sichern.
Verschiedene Übungen helfen, sich an den Fels zu gewöhnen. Gerade am Anfang ist es sehr schwierig, die Griffe und Tritte zu finden:
- Viele leichte geneigte Routen kletten, das Treten und Steigen wird geschult. Gerade am Fels sehr wichtig.
- Mit einer Hand klettern
- Ohne Hände klettern
- Mit verbundenen Augen klettern (geht nur bei leichten geneigten Routen, nicht im Steilen)
- Eine Challenge veranstalten: Wer kommt höher hinauf? Perfekt, wenn noch andere Kinder dabei sind.
Auf keinen Fall die Kinder überfordern oder drängen!
Auch wenn sie in der Halle schon überall herumturnen, ist das Klettern am Fels sehr unterschiedlich und anders. Es braucht vor allem Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
Jause und das Eis oder die Pizza danach nicht vergessen.
Die Kinder sollen ein positives Erlebnis im Kopf behalten. Das Klettern steht oft für Kinder nicht im Vordergrund. Die Begeisterung für das Klettern am Fels folgt meist später von ganz alleine.