Frühlingserwachen nach dem langen Winter: Wie eingeschlafen fühlen sich Körper und Muskeln an. Doch die schlechte Fitness muss nun Platz machen, denn die Motivation ist zurück – und sie ist so groß wie noch nie.
Und da der Kopf der wichtigste Muskel beim Klettern ist, werden wir die verpassten Stunden in der Halle schnell vergessen und unsere Fitness wird zurück sein, bevor wir „Guten Morgen“ sagen können!
Aufwachen, müde Klettererinnen und Kletterer! Freut euch auf eine bombastische Frühjahrssaison und wärmt eure müden Glieder in Tirols genialen Klettergebieten auf! Wir haben für euch eine kleine Auswahl der besten Gebiete zusammengestellt, damit ihr euch die Suche sparen und euch einfach aufs Klettern konzentrieren könnt. Wir wünschen euch viel Frühlingsspaß draußen am Fels!
1. Klettergebiet Steinplatte: Alpine Grazie trifft auf moderne Athletik
Ein absoluter Erholungsplatz: Fernab vom Trubel ist man hier allemal, was wahrscheinlich dem etwas aufwändigeren Aufstieg geschuldet ist (den man dank Gondel auch ausfallen lassen kann). Hat man diesen hinter sich, wird man aber mit einem Ausblick par excellence belohnt und Routen, für die es nur eine attributive Zuschreibung gibt: „Genial!“ Auf fünf Sektoren verteilt findet man ca. 70 Sportkletterrouten und drei weitere Mehrseillängen-Routen mit bis zu acht Seillängen. Der Fels ist abwechslungsreich und weist eine Kombination aus typisch alpinen Charakterzügen gepaart mit athletischem Leistenballern auf. Wie gesagt: einfach genial.
2. Klettergebiet Achleiten: Für motivierte Felsfüchse in allen Schwierigkeitskategorien
Hier kannst du dir von der Sonne in den insgesamt sechs Sektoren die Farbe ins Gesicht zaubern lassen. Es sind fast alle Schwierigkeitsgrade abgedeckt und auch stylemäßig gilt es, einiges an Technikskills mitzubringen. Die Wand fordert, was well-rounded KletterInnen beherrschen sollten, und lässt des Felsfuchses Herz höherschlagen. Auch in der Länge der Routen findet der eingeschworene Boulderer als auch die Bigwall-Bevorzugerin das Richtige, denn die Routenlänge variiert zwischen 10 bis 40 Meter.
3. Klettergebiet Niederthai: Ein Platz, der verzaubert & Routen, die fordern
Ein Klassiker seit jeher, aber: „It never gets old!“ Selbst unter den widrigsten Umständen rentiert sich ein Klettertrip hierher. Erste Sahne! Pures Gold! Ihr seht schon, die Autorin kann dieses Gebiet nicht neutral beurteilen. Will sie auch nicht, denn Niederthai verkörpert nicht nur landschaftlich das Feenland schlechthin, sondern auch die Namen ausgewählter Sektoren und Routen tragen ihren Teil dazu bei, dass man sich hier sofort irgendwie besser fühlt. Der Niederthai-Spirit verzaubert eben. An verschiedenen Blöcken, die im Wald verteilt liegen, klettert man hier vor allem an den granittypischen Schuppen und Leisten. Ein bisschen warten muss man im Frühjahr, bis der Schnee weg ist und die Sonne die ersten Blöcke erreicht, aber schnell genug kann es dann auch losgehen und lang genug kann man die Saison hier gestalten. Lasst euch verzaubern.
4. Klettergebiet Putzen: Familienfreundlicher geht’s nicht
Ein toller Familien- und AnfängerInnenklettergarten mit gut eingerichteten Routen in kompaktem Kalk. Vor allem die vielen Routen am Beginn der Schwierigkeitsskala ermöglichen hier vielseitigen Kletterspaß.
5. Klettergebiet Nassereith: Nicht ohne Helm
Nassereither-KletterInnen müssten Nassereith eigentlich nicht verlassen, denn in ihren zwei Klettergebieten haben sie zuverlässige Ganzjahrespartner für alle Bedingungen. Dem regensicheren Götterwandl, das vor allem zu wärmeren Jahreszeiten und für Hardmover bombastisch ist, steht das Wandl auf der gegenüberliegenden Talseite um nichts nach. Kurzer Zustieg und Traumlinien im Kalk für EinsteigerInnen sowie Hardmover zugleich. Einziges Manko: Von oben kommen immer wieder Stein-Torpedos geschossen. Das Risiko ist aber mit dem richtigen Equipment überschaubar: Also: Helm nicht vergessen! Und Insider wissen diesen Mangel wieder auszugleichen, denn auf dem Weg Richtung Innsbruck gibt’s ein paar gute Einkehrmöglichkeiten und Konditoreien, in denen man sich nach getaner Arbeit in Güllich’scher Manier belohnen kann, denn Kuchen ist ein integraler Bestandteil des Kletterns (oder war es doch „Kaffee“?).
6. Klettergebiet Hanger: Steil und athletisch! Halle? Nein, Fels!
Ein toller Klettergarten mit 10 bis 30 Meter langen Routen in allen Schwierigkeitsgraden quer durch die Bank. Der unbeschwerliche Zustieg und die gute Absicherung der Routen lassen die Kletterei hier umso mehr fetzen! „Fetzen?“ Genau, denn die Routen sind zum Teil super steil und vermitteln ein bisschen Hallenfeeling. Kommt natürlich aber ohne Plastik und Kunstgriffe aus.