Es gibt kaum etwas Schöneres als einen Ausflug zum Klettern mit Kindern im November: wenn die Luft kühl und der Himmel klar ist, sodass der Atem in dicken Rauchwolken emporsteigen kann. Wenn die Hände vor dem Klettern warm gerubbelt und die Kletterschuhe unter der dicken Jacke angewärmt werden müssen. An solchen Tagen kann es passieren, dass man ganze Sektoren für sich alleine genießt. Die Stille schreit uns dann förmlich an, auch ruhig zu sein und diesen einmaligen Moment voll auszukosten. Die Natur strahlt nach dem Sommer eine vollkommene Ruhe aus, fast so, als würde sie sich zufrieden zurücklehnen und auf den Wintereinbruch warten. In dieser Zeit draußen zu klettern ist etwas ganz Besonderes, und wenn die Kids nicht vor kühlen Temperaturen zurückschrecken, ist es ein herrliches Familienvergnügen – rote Wangen und eine natürliche Bettschwere gibt es on top noch frei dazu.
Klettern mit Kindern im Herbst
Wir haben für euch drei Klettergebiete aus dem Climbers-Paradise-Angebot herausgepickt, in denen ihr schon im Sommer gerne unterwegs wart, und die jetzt im Herbst ebenfalls reizvoll sind. Und sollte es nach ein paar Stunden Novemberkühle den Kids doch zu frisch werden, haben wir zu jedem Gebiet noch einen Tipp dazu gepackt: sei es am knisternden Feuer Stockbrot oder Würstel zu braten, in einer urigen Hütte heiße Schokolade zu schlürfen oder in einem Erlebnisbad die Kälte aus den Knochen zu planschen.
Seefeld
In der Olympiaregion Seefeld lockt das Flämenwandl. Zugegeben mit seiner Nordausrichtung ist die Wand nur etwas für harte Klettermaxe, aber dafür lockt das Kiesufer der Leutascher Ache gleich nebenan zum Feuermachen. Na? Jetzt ist die Ausrichtung gar nicht mehr so schlimm, oder? Ein weiterer Vorteil: Der Kletterparkplatz „Puitbach“ liegt nur 5 Minuten zu Fuß vom Kletterfelsen entfernt. Wenn es zu kalt wird, hat man das Auto samt Heizung schnell erreicht.
Das Familienklettergebiet Flämenwandl bietet mit seinen insgesamt 23 Routen in den Schwierigkeiten von 3 bis 7+ tolle Möglichkeiten für einen Novembertag zum Klettern mit Kindern. Für Zwischendurch und zum Aufwärmen kann man auf dem Weg direkt an der Wand mit dem Nachwuchs lustige Laufspiele machen. An der Wand könnt ihr dann mit der Route „Ene mene Mu“ das Spiel gleich fortsetzen …
Und wenn es kühl wird, macht ihr, vielleicht wie bereits im Sommer, wieder ein Feuer an, denn Grillen ist nicht nur ein Sommervergnügen. Gerade jetzt im Spätherbst wärmt die lodernde Flamme behaglich Hände und Gesicht. Das Holz knackt und knistert und die Funken sprühen. Wir finden: Die perfekte Jahreszeit um Stockbrot oder Würstel über dem Feuer zu garen, und dabei die Erlebnisse vom Sommer noch einmal hochleben zu lassen.
Achensee
Noch einmal Almluft schnuppern, die Berge hautnah erleben, bevor sie Frau Holle mit ihrem dicken weißen Schneemantel zudeckt, am besten mit moderaten Gehzeiten und einer Hütte, die auch im November noch geöffnet hat.
Die Rofanbahn am Achensee macht das alles noch bis einschließlich 4. November möglich. Als besonderes Schmankerl stehen hier gleich 4 Gebiete zum Klettern mit Kindern zur Verfügung. Wer also Klettermaxe, aber Morgenmuffel zu Hause hat: Frühes Aufstehen lohnt sich für das Klettern mit Kindern, gilt es doch gleich 4 Felsen an einem Tag zu erobern. Möglich wäre beispielsweise: Von der Bergstation in 30 Minuten zur ostseitig ausgerichteten Grubaplatte aufsteigen. Hier warten schon Captain Hook (5c), Batman (5a) und „Wilde Kerle“ (5c) auf die wilden Kletterbuben, und -mädels.
Die Sonne wärmt die Rücken und die Dohlen erhoffen sich einen kleinen Herbstsnack. Von hier geht es langsam wieder Richtung Bergstation zurück. Aber vorher gibt es noch am „Platzl“ die „Mike Extreme“, eine 3a zum Mitnehmen, oder wenn das zu leicht sein sollte wartet mit der „Direkten“ eine knackige 6b darauf geklettert zu werden. Wer immer noch nicht genug hat, nimmt noch das Klettergebiet Grubastiege auf dem Weg zurück mit. Für eine allerletzte Kletterpartie wartet dann noch die „Mauritzalm“ z. B. mit der 5-Meter-Tour „Popeye“, wenn die Popeye-Eleven dann doch langsam müde sein sollten: Einen heißen Kakao und Hüttenflair gibt es in der Erfurter Hütte, die praktischerweise gleich an der Rofanbahn-Bergstation liegt.
Ötztal
Die ganze Familie möchte klettermäßig auf ihre Kosten kommen? Das Klettergebiet Oberried im Ötztal bietet 142 Routen, verteilt auf 9 Sektoren. Beispielsweise findet ihr im Sektor „Türkischer Honig“ mit der Route „Hobbit“, eine 3a die ganz kleine Kletterfreunde zum Strahlen bringt. Mit der 7-c-Route „Scheintot“ haben dann auch die etwas größeren Kletterliebhaber und -liebhaberinnen ein lohnendes Tagesziel. Dazwischen? Warten noch viele weitere lohnende Routen, und wenn der Sektor abgegrast ist, dann warten noch 8 weitere darauf, von euch erobert zu werden. Das Klettergebiet Oberried bietet sicherlich alles, was Familien beim Klettern mit Kindern für einen ausgewogenen Tag benötigen. Der Fels ist ostseitig ausgerichtet, warme Jacken und Thermoskannen mit heißem Tee für die schattigen Nachmittagsstunden sind sicherlich nicht verkehrt. Ansonsten kann man sich aber auch beim nahegelegenen Spielplatz einfach „warmschaukeln“, über die Wiesen tollen und Mama und Papa bei ihren Klettertouren anfeuern.
Und wenn es dann trotz all dem Bouldern um den Kinderturm, dem Schaukeln und Felsklettern die Kälte in die Knochen zieht, ist es Zeit zu gehen. Aber nein, nicht nach Hause, sondern ins „Aqua Dome“, das praktischerweise auch gleich in Längenfeld liegt.
Hier ist die Kälte beim Rutschen im Kinderparadies „Alpen Arche Noah“ ganz schnell vergessen. „Aus der Bahn Kartoffelschmarren“, lautet die Devise. Und für die Erwachsenen: Entweder in der Alpen Arche den Kindern beim Wasserspaß zugucken, oder im Saunabereich die kletterharten Muskeln wieder ein wenig geschmeidig machen ….