Die Erfolgsgeschichte von Climbers Paradise Tirol: Mike Gabls Vision

Mike Gabl in der Route "Tschi Tschi" an der Martinswand bei Innsbruck

Climbers Paradise Tirol steht heute für Sicherheit, Innovation und eine außergewöhnliche Leidenschaft für das Klettern. Doch hinter diesem Erfolg steckt die jahrelange Arbeit engagierter Visionäre. Einer davon ist Michael „Mike“ Gabl, langjähriger technischer Leiter von Climbers Paradise. Er war maßgeblich daran beteiligt, Klettern in Tirol auf ein neues Niveau zu heben.

Die Geburtsstunde einer Vision

Die Idee zu Climbers Paradise entstand durch einen glücklichen Zufall. Der damalige Geschäftsführer des Regioverbandes, Peter Thaler, trat mit einer ungewöhnlichen Idee an seinen Freund Mike Gabl heran: „Wir haben 5000 Euro übrig – was könnten wir damit für den Klettersport machen?“ Für Gabl war die Antwort klar: Klettergärten sicherer machen und neue Möglichkeiten für diesen Sport schaffen. „Das war der Startschuss für Climbers Paradise,“ erinnert sich Gabl. „Am Anfang wurden Peter und ich noch belächelt, aber als die ersten professionellen Klettergärten in Zusammenarbeit mit dem Ötztaltourismus entstanden, war das Interesse aller geweckt. 

Doch der Weg dahin war alles andere als leicht. So scheiterte so mancher neu geplante Klettergarten am Widerstand der Grundbesitzer. Gabl und Thaler suchten nach neuen Wegen, die Gemeinden und Tourismusverbände ins Boot zu holen. Das Vorzeigeprojekt „Ötztal“ hat schließlich mehrere Tourismusverbände vom Mehrwert durch Climbers Paradise überzeugt. 

Interessant sind heute gut abgesicherte, leichte Routen, die mit normgerechtem Material eingerichtet sind. Mike Gabl, Lehrer an der Sportmittelschule Imst und Bergführer, war bei Climbers Paradise nicht nur einer der Ideengeber, sondern auch die treibende Kraft in der Umsetzung. Besonders am Herzen lag ihm die Förderung von Kindern und Familien: „Ich wollte Orte schaffen, wo Kinder möglichst sicher ihre ersten Routen ausprobieren können.“ Ein ganzer Kriterienkatalog wurde erarbeitet – heute gibt es 44 familienfreundliche Klettergärten in ganz Tirol. 

Mike Gabls unermüdliches Engagement

Wie der Name „Climbers Paradise“ entstand: Das hängt ein wenig am ursprünglichen Logo - Adam und Eva nur mit Klettergurten bekleidet – mit dem Schriftzug „Climbers Paradise“. Das Logo hat sich nicht durchgesetzt, der Gedanke dahinter schon. Es ging von Anfang an um die Sicherheit in Tirols Klettergärten. Klettern galt vor ein paar Jahrzehnten noch als gefährlich und verwegen. Mike Gabl: „In meiner Jugend hat man noch das Seil um den Bauch gebunden.“  Heutzutage riskieren die Sportler nicht mehr Kopf und Kragen, wenn sie einen Klettergarten besuchen. Natürlich gibt es auch weiterhin Kletterrouten, die besondere Fähigkeiten verlangen, aber die Routen, die auf Climbers Paradise aufgenommen werden, müssen Hand und Fuß haben. 

Als Lehrer und Trainer in der Sportmittelschule in Imst setzte er früh den Grundstein dafür, Klettern nicht nur als Sport, sondern auch als Bildungsweg zu fördern. „Ich war fünfmal die Woche mit Schulklassen im Klettergarten. Für mich war es entscheidend, dass Kinder von Anfang an lernen, sicher zu klettern,“ betont Gabl. Sein Engagement für die Jugend war nicht nur pädagogisch wertvoll, sondern trug auch dazu bei, die Kletterkultur in Tirol zu etablieren.

Ein weiterer Meilenstein war die Sanierung alter Klettergärten. Dabei legte Gabl besonderen Wert auf höchste Sicherheitsstandards und half sogar mit, manchmal auf eine Stufe über der Norm zu sein: „Wir haben gesagt, im weichen Kalk gehen wir eine Stufe weiter. Statt M10-Schrauben setzen wir M12 – das kostet zwar mehr, aber Sicherheit ist unbezahlbar.“ Diese Philosophie brachte Climbers Paradise das Vertrauen der Kletterszene ein.

Mike Gabl ist selbst passionierter Kletterer. Hier im Hexenkessel in Plangeross, Pitztal.

Anekdoten aus der Anfangszeit

Die Entwicklung von Climbers Paradise war geprägt von Herausforderungen und kleinen Erfolgen, die Gabl und sein Team immer weiter antrieben. „Wir haben am Anfang Preise aus der eigenen Tasche bezahlt, um Kletterwettbewerbe für Kinder zu organisieren,“ erinnert er sich. „Es war chaotisch, aber diese Leidenschaft hat Climbers Paradise groß gemacht.“

Auch humorvolle Momente blieben nicht aus. Gabl erzählt von einem Klettergartenprojekt, das von einem hartnäckigen Landwirt blockiert wurde: „Der Bauer hat sich mit Hund und Gästen gegen unser Projekt gewehrt – da war nichts zu machen.“ Solche Erlebnisse waren zwar frustrierend, hielten ihn jedoch nie davon ab, weiter an seiner Vision zu arbeiten.

Die Werte von Climbers Paradise

Climbers Paradise Tirol steht für:

- Sicherheit: Gabl und sein Team setzten neue Standards bei der Absicherung von Routen und sorgten dafür, dass alle Klettergärten regelmäßig geprüft werden. „Sicher klettern – das war die Mission von Anfang an.“

- Familienfreundlichkeit: Besondere Kriterien wurden für familienfreundliche Klettergärten entwickelt, von der Infrastruktur bis zur Gestaltung einfacher Routen. „Es muss alles passen: klare Zustiege, Parkplätze, gute Beschilderung – nur dann fühlen sich die Leute willkommen.“

- Nachhaltigkeit und Climbing with Respect: Gabl betonte immer, wie wichtig der Einklang mit der Natur ist. „Es ging nie darum, Berge zu erobern, sondern sie mit Respekt zu erleben.“

Ein Vermächtnis, das bleibt

Nach über 20 Jahren engagierter Arbeit tritt Mike Gabl in den Ruhestand – doch sein Einfluss bleibt spürbar. Die Webseite von Climbers Paradise, heute eine der größten Plattformen für Kletterer in Europa, ist ein Zeugnis seines Einsatzes. Nicht zu vergessen sind die unzähligen sanierten und neu gestalteten Routen in Tirol.

Gabl wollte Orte schaffen, wo Menschen das Klettern lieben lernen – sicher und ohne Angst – das ist ihm gelungen! In seiner Pension will er sich weiterhin dem Klettersport widmen und neue Pläsierouten gestalten. Klettern soll ein sicheres Abenteuer sein. Mit Climbers Paradise hat Gabl ein Vermächtnis hinterlassen, das Tirol als Kletterdestination geprägt hat – ein Paradies für alle, die den Bergsport lieben. Wir bei Climbers Paradise Tirol freuen uns auch ganz besonders, dass wir zwei Spezialisten gefunden haben, die fortan Mikes Vision weitertragen: Die beiden Bergführer Andreas Nothdurfter und Christoph Schranz. Willkommen im Team!