Sarah Stenico muss sich auf den nächsten Zug in der 'Wahnsinnskante' konzentrieren, Foto: Michael Meisl
Sarah Stenico muss sich auf den nächsten Zug in der 'Wahnsinnskante' konzentrieren, Foto: Michael Meisl

Achensee – Naturbühne an Tirols größtem See

Kletterurlaub am Achensee, das bedeutet: italienisches Dolce Vita trifft auf skandinavisches Fjord-Ambiente, gewürzt mit einer großzügigen Prise Kanada-Nationalpark-Feeling. Eine Naturbühne für Kletter- und Outdoorsport-Fans.

Tirols größter See ruht langgezogen in seinem tiefen Bett und präsentiert sich seinen staunenden Betrachterinnen und Betrachtern stellenweise als norwegischer Fjord samt steil emporragenden Felswänden, stellenweise wie ein karibischer Traum mit türkisfarbenem Wasser. Und wenn man dann noch auf der Straße nach Pertisau fährt, wähnt man sich für einen kurzen Moment am Gardasee, mit seinen vielen Tunnels, wo man immer wieder einen Blick aufs Wasser erhaschen kann. Bunte Segeltücher, Surfer und die Drachen der Kiter runden das typische „Lago-Feeling“ perfekt ab. Ach ja, ein wenig Nationalpark-Stimmung wie in Kanada kommt in den Karwendeltälern rund um den See auf. Lediglich die Bären fehlen, dafür pfeifen die Murmeltiere und muhen die vierbeinigen Sommerfrischler fröhlich zur Begrüßung.

Zum Klettern stehen gleich zwei Gebirgszüge zur Verfügung: das Rofangebirge und das Karwendel. Die Outdoor-Spielarten – neben dem Klettersport – sind an Tirols größtem See mannigfaltig: Wassersport, Biken, Wandern, Yoga und Wellness. Auch beim Klettern selbst ist das Angebot umfassend: Einsteigerinnen und Einsteiger können sich spontan zum Kletterkurs für Kinder und Erwachsene anmelden. Genießerinnen und Genießer wissen die leichten Routen zu schätzen, ambitionierte Kletterinnen und Kletterer kommen beispielsweise im Klettergarten „Klobenjoch“ auf ihre Kosten und auch Alpinkletter-Fans können aus einer Vielzahl von kurzen bis sehr langen Routen auswählen. Mögen die Spiele beginnen, der Achensee ist die beste Naturbühne dafür.

Achensee, Foto: TVB Achensee I Climbers Paradise
Der Achensee ist Sommer auch beliebt, um erholsame Momente am Wasser zu genießen, Foto: TVB Achensee

Rofan – Tiefblicke. Weitblicke. Ausblicke.

Eine echte Augenweide ist es, das Rofangebirge, mit seinen breiten Almböden, den steilen, pittoresken Berggipfeln, die wie Zinnsoldaten eine Art Arena und damit Naturbühne bilden.
Das Hochplateau ist ideal für Familien mit kleinen Kindern geeignet – entsprechend wurden hier viele leichte Klettergärten angelegt, die nicht nur die Augen der jungen Kletterneulinge zum Strahlen bringt. Auch erwachsene Einsteigerinnen und Einsteiger haben in den Sportklettergärten Mauritzalm, Grubaplatte und Grubastiege fantastische Möglichkeiten, von Kletterfelsen zu Kletterfelsen zu schlendern, ein paar Routen zu erklimmen, vielleicht mal einen Vorstieg zu wagen und den Rest der Zeit auf der Wiese zu liegen und den Duft der Almkräuter in sich aufzusaugen. Das etwas höher gelegene Klobenjoch bietet vor allem starken Kletterinnen und Kletterern bis in den oberen 10. Grad ein wahres Projekt-Eldorado zum Tüfteln, Austesten und Durchsteigen. An der Rotspitz hingegen kommen die Alpinistinnen und Alpinisten unter den Kletterern zum Schwärmen, bei so schönen Linien und einer grandiosen Aussicht.

Klettern im Rofan, Foto: TVB Achensee I Climbers Paradise
Beim Felsklettern im Rofangebirge hat man einen unglaublichen Ausblick auf die Gipfel hoch über dem Achensee, Foto: TVB Achensee

Klettern im Rofan, Foto: TVB Achensee I Climbers Paradise
Die Abendsonne taucht den See und seine Umgebung in weiches Licht, Foto: TVB Achensee

Grauwand – buntes Kletter-Potpourri von 6a bis 8a

Ebenfalls im Rofangebirge steht der Klettergarten Grauwand. 35 Routen in bestem Kalk, bis zu 30 Meter hoch, südlich ausgerichtet und mit Schwierigkeiten zwischen 6a und 8a definitiv einen Besuch wert. Die Routen wurden im Sommer 2021 komplett neu saniert und sauber geputzt. Vor allem die Felsqualität und das Ambiente hier im Rofan ist kaum zu überbieten  Zu erreichen ist der Klettergarten, indem man von der Bergstation der Rofanbahn ca. 1,5 Kilometer wieder bergab geht. Zu Fuß geht es natürlich auch.

Tipp: Im Welcome-Center Achensee (im Wellnesszentrum „Atoll Achensee“ integriert)  kann man sich eine kostenlose Kletterübersichtskarte besorgen sowie ausgewähltes Führermaterial zu den Gebieten.

Klettergebiet Gramai – Sportklettern. Multipitch. Alpinklassiker.

Gramai – ein Hauch Kanada umgibt die drei Karwendeltäler, die sich tief in die Bergwelt eingekerbt haben und wo die Gipfel sich mächtig in den Himmel schieben. Ausgangspunkt für jegliches Klettervergnügen ist der Parkplatz an der Gramai Alm: Sportklettern, kurze oder längere Mehrseilrouten oder lieber eine klassische Alpintour? An heißen Sommertagen empfiehlt sich ein Besuch des Klettergartens „Gramai Wasserfall“, der zwei Sektoren mit interessanten Linien bietet. Die Routen sind technisch anspruchsvoll. Der Wasserfall wirkt wie eine natürliche Klimaanlage und sorgt mit seinem feinen Sprühnebel für eine angenehme Kühle auf der Haut. Ein Sprung ins kühle Nass und eine deftige Jause runden den Sommerkletter-Urlaubstag ideal ab.

Die Sonnjoch-Südseite mit ihrer bis zu 1.100 Meter aufragenden Wand hat noch so viel mehr zu bieten: Unzählige kurze Mehrseillängen und lange Multipitch-Touren warten nur darauf erobert zu werden. Für die lokalen Kletterinnen und Kletterer zählt die Route „Herzschlag der Leidenschaft“ zu den besonderen Schmankerltouren: 32 Seillängen, 1.700 Klettermeter.

Gramaialm, Foto: Susa Schreiner I Climbers Paradise
Die idyllische Gramai Alm, Foto: Susa Schreiner I Climbers Paradise

Klein Kanada Karwendel, Foto: Susa Schreiner I Climbers Paradise
Klein Kanada Karwendel, Foto: Susa Schreiner

After-Climb und Kulinarik

Der Achensee ist nicht nur Ausgangspunkt, sondern auch Treffpunkt für alle Berg- und Wassersportbegeisterten, Radfahrerinnen und Kletterer. Man trifft sich auf einer der vielen Terrassen, die seeseitig ausgerichtet sind, und genießt das süße Leben. Wer noch Infos oder Kletter-Equipment braucht, schaut im „Atoll Achensee“-Shop vorbei und genehmigt sich danach einen Sundowner samt Pizza auf der „Atoll Achensee“-Terrasse. Wer in der Gramai klettert, der muss in der Alm einkehren – einfach zu schön, um es nicht zu tun. Hier gibt es mehr dazu: kulinarischer Überblick.

Alles, außer klettern

Biken, Hiken, Schwimmen, Paddeln, Segeln, Surfen, Kiten oder Yoga praktizieren, mit dem Ausflugsdampfer über den See schippern oder die Muskeln im großzügigen Wellnessareal „Atoll Achensee“ mithilfe der Saunahitze wieder geschmeidig machen. Die Möglichkeiten sind schier endlos, der Urlaub hoffentlich auch! Übrigens: Das „Atoll Achensee“ ist nicht nur Wellness-Treffpunkt, sondern auch zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um den Achensee-Aufenthalt.

Kitesurfen Achensee, Foto: TVB Achensee I Climbers Paradise
Guter Wind lässt die Kitesurfer am Achensee abheben, Foto: TVB Achensee

Events

Zahlreiche Kletter- und Klettersteigcamps werden am Achensee angeboten – für Erwachsene, aber vor allem auch für Kinder und Jugendliche.

Übernachten

Camping, Ferienwohnung, Pension, Hotel, Wellness-Luxushotel – so vielfältig die Sport-und Outdoormöglichkeiten, so vielfältig auch die Übernachtungsmöglichkeiten. Ein besonderes Herz für Klettersportlerinnen und -sportler (kletterzertifiziert) hat das Hotel St. Georg zum See.

Partnerbetriebe bei den Camp-Angeboten sind das Naturhotel Alpenblick und das Hotel-Café-Restaurant Klingler – übrigens auch ein beliebter Treffpunkt nach sportlichen Aktivitäten.