Beim Abseilen

Die Gipfelstürmernadel – ein geschichtsträchtiger Platz zum Klettern

Lukas Wimmer über die Gipfelstürmernadel:

Schon oft habe ich Fotos dieser einzigartigen Felsnadel im Karwendel, genauer in der Olympiaregion Seefeld, gesehen – der Gipfelstürmernadel. Der lange Zustieg hat mich aber meistens davon abgehalten, diese einzigartige Kalknadel zu erklettern.

 

Klettern au der Gipfelstürmernadel im Karwendel
Lukas als Gipfelkreuz

 

Jetzt haben wir es doch geschafft. Nach 2h stehen Niklas und ich auf der Erlspitze im Karwendel. Mit dem Zug ging es nach Hochzirl und über das Solsteinhaus zur Gipfelstürmernadel. Die Nadel steht kurz vor dem Gipfel und ist erst dann ersichtlich. Bei uns hüllte sie sich noch in Nebel, der eine schier mystische Stimmung erzeugte. Nach einer kurzen Jause rüsteten wir uns für die eigentliche Bergfahrt. Der kurze Abstieg zur Nadel erfordert schon alpine Erfahrung. Er ist nicht besonders schwierig,  jedoch ist der Fels typisch fürs Karwendel – also brüchig.

 

Klettern au der Gipfelstürmernadel im Karwendel
Die Gipfelstürmernadel im Morgengrauen

 

Wir entschieden uns für die einfachste Route auf die Nadel. Nach 40 Klettermetern steh ich als erster auf dem Gipfel der Nadel. Das Klettern ist für die angegebene Schwierigkeit steil und die Normalhaken sind wohl auch noch von den Erstebegehern. Der Nebel ist inzwischen verschwunden und gibt den Blick auf unzählige einsame Gipfel im Karwendel frei. Am höchsten Punkt der Nadel steht eine Fahne und ein Gipfelbuch gibt es auch. Viele Begehungen gibt es nicht, aber dafür liest sich das Buch wie eine Geschichte. Die Einträge reichen zurück bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts und so könnte man Stunden damit verbringen es durchzublättern. Ein Detail am Rande: Das Gipfelbuch bräuchte dringend mal wieder ein neues Plastiksackerl, daher würde ich mich sehr freuen wenn die nächsten Besteiger ein neues Sackerl mitnehmen könnten. Nach einigen Fotos seilten wir uns wieder ab und ließen diese schöne Bergfahrt mit einem Bier auf dem Solsteinhaus ausklingen.

Euer Lukas Wimmer