Im Gegensatz zu anderen sportlichen Aktivitäten sind die Jüngsten in der Familie beim Klettern von Anfang an mit dabei. Da spielt das Alter keine große Rolle, denn schon ab zwei Jahren können sich „Windelrocker“ am Fels und in der Halle austoben, noch bevor sie die Wörter „Karabiner“, „Sicherungsgerät“ oder „Ablassen“ richtig aussprechen können. Aber wie und wo geht man das Thema Klettern mit Kindern am besten an?
Richtig „spotten“ beim Klettern mit Kindern
Da das Bedürfnis zum „Kraxeln“ den Kindern angeboren ist und von ihnen ausgelebt wird, sobald sie stehen und gehen können, müssen Eltern eigentlich nicht allzu viel dazutun, nur die Kinder den Drang ausleben lassen und für ihre Sicherheit sorgen. Richtig „spotten“ können ist also auch für Mamis und Papis wichtig. Die sollten auf alle möglichen Sturz-Szenarien vorbereitet sein und ihre eigene Position voller Konzentration immer der Bewegung des Kindes anpassen. Dabei gilt es vor allem, den Kopf und den Rücken zu schützen.
Spielplätze zum Klettern mit Kindern
Nachdem die Sofas und Stühle von den Kleinen bezwungen worden sind, kommen also bald die Schränke und dann auch schnell Klettergerüste auf Spielplätzen dran. In einer Familienregion wie den Steinbergen gibt es reichlich Möglichkeiten, spielerisch den Kletterdrang auszuleben: zum Beispiel auf dem Almerlebnisspielplatz in der Almenwelt Lofer oder im Niederseilgarten in Timoks Wilder Welt an der Mittelstation der Bergbahnen Fieberbrunn. Balance und Geschicklichkeit üben geht in jedem Alter auch auf dem Niederseilgarten im Triassic Park auf der Steinplatte.
Die ersten Felsversuche beim Klettern mit Kindern
Ab drei Jahren kann es mit der richtigen Ausrüstung (Komplettgurte) dann schon am Seil und am Fels losgehen. Gutes Übungsgelände für Familien mit kleinen Kraxlern bieten der Kinderübungsfelsen Halser Grund und der Klettergarten Wiesensee zwischen St. Ulrich am Pillersee und Hochfilzen. Der Halser Grund ist 8 m hoch mit Routen im 3. bis 5. Schwierigkeitsgrad, am Wiesensee geht es sogar bis in den 7. Schwierigkeitsgrad. In nur drei Minuten ist man zu Fuß von der Straße bei beiden Klettergärten, und Abkühlung im See gibt es auch jederzeit.
Kletterkurse für Kinder
Kinderkletterkurse von Sportkletterlehrern und Bergführern fangen ab ca. fünf Jahren an, weil sich die Kinder dann auch mal für zwei bis drei Stunden von Mami und Papi lösen können. Davor macht meist der „Trennungsschmerz“ ein Problem, weshalb Eltern von kleineren Kraxlern mit Sicherungstechniken vertraut sein sollten, um hier mit „anpacken“ zu können. In den Klettersport hineinschnuppern oder gleich in einen Basiskurs für 6- bis 14-Jährige einsteigen, geht in der Kletterhalle Felsenfest in Saalfelden. Dort werden mit speziellen Kletterspielen Grundtechniken und Kletterregeln erlernt, es wird die Sicherungstechnik gezeigt und drinnen sowie bei Schönwetter draußen an der Wand Toprope geklettert. Auch an Hotelwänden wie beim Salzburger Hof und beim Mama Thresl in Leogang dürfen kleine Abenteurer sich an den bunten Griffen hochhanteln. Vor schlechtem Wetter geschützt ist man auch im Familienland Pillersee in St. Jakob in Haus.
Ferienprogramm für Kinder
Im Juli und August Klettern für Kinder fix in sein Ferienprogramm eingebaut hat das Salzburger Saalachtal. Bei Schönwetter geht es mit den Profis der Alpinschule Markus Hirnböck an die Weißbacher Platte, bei Schlechtwetter in die Halle, um erste Kletterversuche unter Anleitung zu machen und Erfahrung mit Gurt und Seil zu sammeln. Immer Montagnachmittags sind die 6- bis 10-Jährigen dran, am Donnerstagvormittag die 11- bis 16-Jährigen. Ab acht Jahren ist Klettern beim Sommerprogramm im Pillersee angesagt. Dort können die Youngsters immer montags mit Profis im Halsergrund klettern.
Klettersteige zum Klettern mit Kindern
Sind dann die Kids etwas größer, wird Klettersteiggehen auch zum Thema. Das geeignete Durchschnittsalter liegt hier bei acht bis zehn Jahren und setzt voraus, dass die Kinder von einem Erwachsenen am Klettersteig betreut werden und das Umhängen überwacht wird. Auch das Mindestgewicht von 40 kg muss beachtet werden, damit das Klettersteigset – vorausgesetzt es ist eines nach der neuen Norm – im Notfall auch einen Sturz richtig abfangen kann. Außerdem muss der begleitende Erwachsene am Klettersteig an schwierigen Passagen die zusätzliche Seilsicherung beherrschen. Hier bieten sich idealerweise wieder die von Bergführern betreuten Jugend-Sommerprogramme an, wie jenes am Klettersteig Adolari in St. Ulrich am Pillersee. Der nette, kurze Klettersteig im Schwierigkeitsbereich B/C mit integrierter Brücke und Flying Fox am Ende macht nicht nur den Youngsters Spaß. In Weißbach bei Lofer lockt die „Zahme Gams“. Mit Stufe A/B und stellenweise C ist sie für alle jungen (und älteren) Anfänger mit der richtigen Ausrüstung und dem Wissen zur Sicherungstechnik gut machbar.
Wer also den Klettersport für sich und die Kinder entdecken will, der ist in der Region Steinberge zwischen dem Tiroler PillerseeTal und dem Salzburger Saalachtal sowie in Saalfelden Leogang bestens aufgehoben und findet den ganzen Sommer hindurch ein vielseitiges Angebot für alle Altersgruppen.