Manchmal darf man auch enttäuscht sein….
Janja Garnbret hat sich beim Finale des Leadbewerbes der Damen den zweiten Platz erklettert. Etwas verärgert ist sie dennoch, denn sie ist als einzige im Damenbewerb alle vier Routen von der Qualifikation bis ins Finale Top gestiegen. Basierend auf dem Regelwerk wurde dann bei der Entscheidung allerdings die Zeit zum Entscheidenden Faktor über die Stockerlplatzierung. Martina Scheichl hat sich mit Janja darüber unterhalten.
Janja, du hättest einen ersten Platz machen können, wie kam es, dass es dann doch der zweite wurde?
Janja Garnbret: Für mich ist diese Platzierung – egal ob erst oder zweit super und ich bin glücklich darüber. Es ärgert mich aber, dass ich alle vier Routen bis ans Top durchgestiegen bin – als einzige – und trotzdem nicht gewonnen habe. Leider wird die Leistung von der Qualifikation bei der finalen Entscheidung nicht miteinbezogen. Im Halbfinale und im Finale sind Jessi und ich gleich gut geklettert, und so wurde ich dann aufgrund der Zeit Zweite.
Ich bin absolut zufrieden mit dem zweiten Platz, ich bin nur unglücklich mit diesen acht Sekunden, die zwischen mir und dem Sieg lagen. Wenn man eine gute Performance zeigt, und dann trotzdem nicht gewinnt, ist das ärgerlich.
Du startest auch noch bei den Boulderbewerben und in der Kombination. Wie blickst du nun nach diesem Start auf die kommenden Bewerbe?
Janja Garnbret: Ich habe für diese WM den Fokus auf das Bouldern gelegt. Meine Hauptdisziplin kommt also erst. Bei den Weltcups konnte ich heuer einige super Platzierungen erreichen und stand auch mehrmals auf dem Podest, nun möchte ich mir den Weltmeistertitel natürlich im Bouldern unbedingt holen, nachdem es im Lead gut gestartet ist. Ich habe noch nie bei den Weltmeisterschaften im Bouldern gestartet, deshalb freue ich mich umso mehr auf diese Wettbewerbe.
Für die Kombination rechne ich mir nicht so hohe Chancen aus. Ich möchte zumindest die Top 6 erreichen, aber das wird super hart. Aber es ist gut zu starten, denn man erkennt die eigenen Schwächen besser im Wettkampf und man kann an diesen arbeiten.
Wie hast du dich auf diese Weltmeisterschaften vorbereitet?
Janja Garnbret: Zu Hause trainiere ich in einer kleinen Halle, wo ich hauptsächlich an einer Systemwand bouldere. Das kann man nicht mit den Trainingsmöglichkeiten hier in Innsbruck vergleichen. Deshalb komme ich regelmäßig nach Tirol um im KI zu trainieren. Im vergangenen Jahr war ich etwa vier Mal in Innsbruck deswegen. Vor allem für die spezifische Vorbereitung auf die WM war das sinnvoll, aber auch um das allgemeine Training effektiver zu machen.
Was machst du in Innsbruck außer Trainieren, wenn du da bist?
Janja Garnbret: Alles Mögliche. Longboard fahren, wandern, am Fels klettern und natürlich Shoppen. Ich mag die Stadt sehr gerne. Es wäre auf jeden Fall eine Überlegung wert, hier mal länger zu leben.
Danke, Janja Garnbret, für das nette Interview und wir drücken ihr ganz fest die Daumen, dass alles klappt bei den kommenden Wettbewerben.
Im Folgenden findet ihr das Interview von Sport.Tirol. Hier werdet ihr auf Facebook und Instagram stets aktuell informiert.